Ja, Nein, Ja

10. Oktober 2015

Den Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 14.10.2015 zur neuesten Entscheidung - Rathausstandort Kirchheim möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Kommentar: Geht's noch?

Rathaus soll jetzt doch am Volksfestplatz entstehen.

Die Bürger fragen sich, was geht im Kopf des jungen Bürgermeisters vor? Zunächst stimmt er als Gemeinderat und 2. Bürgermeister für den Standort des neuen Rathauses am Volksfestplatz.

Dann - gerade mal von einer knappen Mehrheit von Bürgern zum neuen Bürgermeister gewählt - sprießen nur so die Gedanken und Sorgen über die Ortsentwicklung unserer Gemeinde.
Schnell wurde die Tafernwirtschaft Glasl im alten Ortskern Heimstetten gekauft und als "Bürgerhaus" von ihm gekürt. Die vermutlich horrenden Umbaukosten stehen leider bis heute noch nicht fest.
Heimstetten hat jetzt ein angebliches "Bürgerhaus", das auf seine Umgestaltung wahrscheinlich noch lange warten muß.
"Was mach ich dann mit meinem zurückgebliebenen Ortsteil Kirchheim?" Dieser Gedanke plagte den Bürgermeister, und in einer stillen Stunde kam ihm die Erleuchtung. Man könnte die alte Volksschule und das als Kindergarten genutzte Gebäude im alten Ortskern Kirchheim als Rathaus um- und anbauen. Dies sollte auch geschehen, um den Kirchheimer Einzelhandel in seinem Überlebenskampf zu unterstützen. Das kann nur erfolgen, so die Gedankenwelt des Bürgermeisters, wenn das Rathaus im Ortsteil Kirchheim bleibt und die Angestellten und Besucher des Rathauses den Kauf ihrer Leberkässemmel und sonstigen Utensilien in den umliegenden Geschäften tätigen und somit das Überleben derer garantieren.
Schnell wurden diese Vorstellungen des übereifrigen Bürgermeisters mit Unterstützung der Zentrumsberaterin Frau Schober den Bürgern präsentiert. Zuerst ein Bürgerentscheid, dann nur eine Bürgerbefragung im Gemeindebaltt sollten die Vorstellungen des Bürgermeisters hoffentlich bestätigen.

Außer der CSU-Fraktion mit Hilfe von FDP und ÖDP haben alle anderen Fraktionen vor diesem Wunschdenken gewarnt.

Nun sieht sich der Bürgermeister und seine Befürworter gezwungen, die Rolle rückwärts einzuschlagen, nachdem die Kosten ins Uferlose steigen und die Kirche nicht gewillt ist, ihr Grundstück für den neu zu schaffenden Kindergarten der Gemeinde zum Nulltarif zu überlassen.
Ein guter Rat an den noch jungen Bürgermeister: Eigene Vorstellungen erst einmal über die Machbarkeit überprüfen und dann mit den zuständigen Gremien (Gemeinderat usw.) beraten. Und erst, wenn ein brauchbares Ergebnis vorliegt, sollte es der Öffentlichkeit zur Begutachtung und Diskussion präsentiert werden. (10.10.1915)

Hier die Presseerklärung der SPD-Fraktion im Gemeinderat Kirchheim zum Thema "Rolle rückwärts" des Bürgermeisters. Presseerklärung-Rathaus (PDF, 18 kB)
Die Süddeutsche online befasst sich auch mit dem Thema. Den Artikel - "Rolle rückwärts" - können Sie hier lesen.
Der Merkur-online widmet sich dem gleichen Thema. "Kirchheim gibt Rathauspläne im alten Ortskern überraschend auf."

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