Am 25.11.2014 hat der Papst eine vielbeachtete Rede vor dem Europaparlament gehalten. Wir hoffen, dass Sie in den nächsten Tagen ein wenig Zeit und Muße finden, über seine Botschaften nachzudenken.
Der Papst fordert weniger persönlichen Egoismus.
„Es gibt heute die Tendenz zu einer immer weiter reichenden Beanspruchung der individuellen Rechte, [...] ohne zu berücksichtigen, dass jeder Mensch in einem sozialen Kontext eingebunden ist, in dem Rechte und Pflichten mit denen der anderen und zum Gemeinwohl der Gesellschaft selbst verknüpft sind.“ „Dazu kommen einige egoistische Lebensstile, die durch einen mittlerweile unhaltbaren Überfluss gekennzeichnet und oft ihrer Umgebung, vor allem den Ärmsten gegenüber, gleichgültig sind.“
„Andererseits bilden die Eigenarten eines jeden in dem Maß, wie sie in den Dienst aller gestellt werden, einen echten Reichtum.
Der Papst fordert mehr Einsatz für die Natur und die Menschen.
„Wir müssen sie [die Natur] lieben und achten, stattdessen sind wir oft vom Hochmut des Herrschens, des Besitzens, des Manipulierens, des Ausbeutens geleitet; wir „hüten“ sie nicht, wir achten sie nicht, wir betrachten sie nicht als unentgeltliches Geschenk, für das wir Sorge tragen müssen.“
„Es ist nicht tolerierbar, dass Millionen Menschen in der Welt den Hungertod sterben, während jeden Tag Tonnen von Lebensmitteln von unseren Tischen weggeworfen werden.“
„Gleichermaßen ist es notwendig, gemeinsam das Migrationsproblem anzugehen. Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird! Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Aufnahme und Hilfe brauchen.“
„Europa wird imstande sein, die mit der Einwanderung verbundenen Problemkreise zu bewältigen, wenn es versteht, in aller Klarheit die eigene kulturelle Identität vorzulegen und geeignete Gesetze in die Tat umzusetzen, die fähig sind, Rechte der europäischen Bürger zu schützen und zugleich die Aufnahme von Migranten zu garantieren; […] “
„[…] die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht nur um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person [...]“ „[…] das Europa, das auf den Menschen schaut, ihn verteidigt und schützt; […]“
Wir müssen keine überzeugten Christen sein, um die Worte des Papstes zu würdigen. Diese Rede fordert die Verantwortung jedes Einzelnen für mehr Menschlichkeit und soziale Gerechtigkeit ein, ob im großen Europa oder in unserem kleinen Kirchheim.
Wir wünschen Ihnen auf diesem Wege ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Ihre SPD-Fraktion
Monika Kutsch-Siegel, Renate Meyer, Ilse Pirzer, Dr. Thomas Etterer, Marcel Prohaska, Stephan Keck und Ewald Matejka
Hier finden Sie die vollständige Rede des Papstes (PDF, 139 kB)