Sind CSU-Mandatsträger fleißiger als die der anderen Parteien?
Sind CSU-Mandatsträger fleißiger als die der anderen Parteien?
Dieser Eindruck könnte entstehen, wenn man die Teilnahme von CSU-Abgeordneten bei offiziellen Terminen der Gemeinde beobachtet. Ob Schuljubiläen oder die gemeindlichen Wirtschaftsempfänge: immer sind auf den Fotos, die kurz darauf auch in den Kirchheimer Mitteilungen und auf der Webseite der Gemeinde veröffentlicht werden, die CSU-Prominenten zu sehen.
Also liegt der Schluss nahe, dass die CSU näher bei den Bürgern und den Problemen ist. Die anderen Parteien haben scheinbar kein Interesse am Kontakt mit der Basis.
Ist das wirklich so oder steckt da System dahinter?
In Wahrheit wird seit 2014 in Kirchheim vom Bürgermeister und CSU-Mitglied Max Böltl konsequent nur CSU-Parteiprominenz eingeladen. "Weil diese direkt gewählt wurden", so der Bürgermeister. Die Mandatsträger anderer Parteien werden offensichtlich konsequent ignoriert! Obwohl die SPD-Fraktion dies bereits angemahnt hat und der Bürgermeister auch Besserung gelobte, wurde beim diesjährigen Wirtschaftsempfang und der dazugehörigen Berichterstattung das alte Prozedere beibehalten - die Mandatsträger der anderen Parteien blieben ausgeladen.
"Auch beim Schuljubiläum der Silva-Grundschule war nur die CSU eingeladen, aber sonst leider kein anderer Abgeordneter."
Anscheinend stellt das CSU-Mitglied Max Böltl seine Option auf eine spätere Parteikarriere höher als der Bürgermeister Max Böltl seine parteipolitische Neutralität, die er Kraft seines Amtes pflegen müsste.
Beim nächsten Wirtschaftsempfang müssen alle Mandatsträger des Landkreises, die für die Gemeinde im Kreis, Land und Bund zuständig sind, eingeladen werden, egal welcher Parteifarbe. Das ist keine Forderung, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Thomas Gebhardt
Vorsitzender der SPD-Kirchheim-Heimstetten
PS.: Von Bürgermeister Böltl ausgewählte CSU-Mandatsträger repräsentieren gemeindlichen Wirtschaftsempfang. Einladung ging angeblich nach Böltl auf dem Postweg verloren.
Lesen Sie bitte dazu den Beitrag in der SZ Gruppenbild ohne Gantzer vom 26.4.2017